Guter Tee ist für den Ostfriesen eindeutig starker Tee, also die berühmten Ostfriesen-Mischungen. Teetrinken ist bei den Ostfriesen traditionell eine tägliche Zeremonie, die mindestens zweimal pro Tag durchgeführt wird:von 10 bis 11 Uhr vormittags und von 15 bis 16 Uhr nachmittags. Zu jeder Teepause gehören mindestens drei Tassen Tee, denn "Dree ist Ostfreesenrecht".

Die ostfriesische Teestunde ist ein lebhafter "Klönsnack" und sie läuft nach bestimmten Regeln ab. So wird der Ostfriesentee beispielsweise nicht umgerührt. Der Teelöffel hat in Ostfriesland eine andere Funktion: In die leere Tasse gelegt, signalisiert er dem Gastgeber, dass man keinen Tee mehr möchte. Getrunken wird der Tee erst nach Aufforderung der Gastgeber. Unzertrennlich mit Tee und Ostfriesland verbunden: "Kluntjes", also Kandiszucker, und "Wulkje", die Sahnwolke.

In die zuvor vorgewärmte Kanne wird pro Tasse ein Teelöffel Tee sowie ein weiterer Teelöffel "für die Kanne" gegeben und mit soviel kochendem Wasser übergossen, dass die Teeblätter gerade eben bedeckt sind. Der Schwarztee muss zwischen drei und fünf Minuten lang ziehen. Erst dann wird die Kanne ganz mit heißem Wasser gefüllt. Die Teeblätter bleiben in der Kanne. Um das Ganze heiß zu halten, kommt die Teekanne auf ein Stövchen, früher von den Ostfriesen "Komfohr" genannt.